Freiburger China-Gespräche 2018
„‘Greater China‘: Die Volksrepublik China und ihre chinesischen Nachbarn“
Was ist „China“? Im Westen wird China in der Regel mit der Volksrepublik China gleichgesetzt. Historisch und aktuell gibt es aber gute Gründe, China weiter zu fassen. Der Begriff „Greater China“ schließt die Volksrepublik, Hongkong, Macau, Taiwan und ethnische Chinesen ein, die in Südostasien oder noch weiter entfernt leben. Welches sind die Besonderheiten dieser politischen Einheiten und ethnischen Gruppen? Welche politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Beziehungen bestehen zur Volksrepublik?
Hier finden Sie den aktuellen Flyer.
Montag, 28. Mai 2018, 18:30 Uhr, Historisches Kaufhaus
Dr. Kristin Shi-Kupfer (MERICS Berlin)
Ein Land, zwei Systeme? Hongkong zwischen Vereinnahmung und Unabhängigkeit
50 Jahre sollen die politischen und wirtschaftlichen Freiheiten der Sonderverwaltungszone Hongkong unangetastet bleiben. Das hatte die Volksrepublik den Bewohnern der ehemaligen britischen Kronkolonie bei der "Rückgabe" versprochen. Hält sich Beijing daran? Wie sehen die Bewohner der Stadt das Verhältnis zur Volksrepublik?
Montag, 9. Juli 2018, 18:30 Uhr, Haus zur Lieben Hand
Prof. Dr. Jens Damm (Chang Jung-Universität, Tainan, Taiwan)
Ethnische Chinesen in Südostasien: Die Rückkehr Chinas
Südostasien ist seit mehreren Jahrhunderten ein Migrationsziel ethnischer Chinesen. Eine jüngere Einwanderungswelle entstand mit Chinas Öffnungspolitik und der Bereitschaft von Staaten wie Malaysia und Singapur, wieder eine Einwanderung aus China zu gestatten. Wie gestalten sich die Beziehungen zwischen alten und neuen Zuwanderern, zwischen Chinesen und Nichtchinesen? Wie werden längst als überwunden geglaubte Fragen von Identität und Zugehörigkeit neu erörtert?
Donnerstag, 8. November 2018, 18:30 Uhr, Historisches Kaufhaus
Prof. Dr. Gunter Schubert (Universität Tübingen)
Taiwan – Chinas Herausforderung
Taiwan ist seit dem (nie erklärten) Ende des chinesischen Bürgerkriegs 1949 eine beständige Herausforderung für die Machthaber in Beijing. Anfänglich, unter der Herrschaft der Kuomintang, reklamierte die Inselrepublik einen chinesischen Gesamtvertretungsanspruch. Heute fordert sie die Anerkennung einer politischen Eigenständigkeit, die sich nur noch kulturell als mit China verbunden definiert. Gleichzeitig verstärken sich Prozesse der wirtschaftlichen und sozialen Integration über die Taiwanstraße. Wohin entwickelt sich das bilaterale Verhältnis? Gibt es eine Perspektive für eine dauerhafte friedliche Koexistenz?